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Ehrenamtliche Katzenhilfe

Landkreis Cham e.V.

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93455 Traitsching/Höhhof

 

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Kokzidien

 

Kokzidien sind weltweit verbreitet. Die Parasiten kommen in großer Vielzahl vor. Sie weisen eine Fülle von Unterarten auf und haben unterschiedliche Lebenszyklen. Menschen können ebenfalls befallen werden.

 

Was sind Kokzidien?

 

Es handelt sich um einzellige Lebewesen (Protozonen), die sich jede einzeln in eine Zelle der Darmwand ihrer Wirte bohren, deren Inhalt fressen und die Zellen zum absterben bringen. Gleichzeitig wachsen und vermehren sie sich ungeschlechtlich durch Spaltung. Die Geschwindigkeit der Vermehrung ist enorm schnell und in kürzester Zeit sind große Flächen der Darmschleimhaut vernichtet.

 

Die neu entstandenen Kokzidien befallen weitere Schleimhautzellen oder gelangen als Oozysten mit dem Kot in die Umgebung. Hier können sie wieder von ihrem Wirt aufgenommen werden und der Kreislauf beginnt von neuem oder sie werden, durch Übertragung, von einem anderen Tier aufgenommen.

 

Bei Zwischenwirten (d.h. die Kokzidie ist eigentlich im falschen Körper) verharrt sie im Körpergewebe in einem Ruhestadium und wird erst wieder aktiv wenn das Gewebe des Zwischenwirtes (z.B. durch Verzehr) von einem passenden Endwirt wieder aufgenommen wird.

 

Ausgeschiedene Oozysten besitzen eine große Widerstandskraft und eine schwer lösliche Hülle, die sie außerhalb des Tierkörpers nahezu unangreifbar machen. Sie überstehen die verschiedensten Umwelteinflüsse nahezu ohne gravierende Auswirkung und selbst relativ starke chemische Mittel können ihnen nichts anhaben. Hitze bereitet ihnen allerdings Probleme und bereits bei 55 °C sind sie innerhalb von zwei Sekunden abgestorben. Die in unseren Breiten üblichen Kältegrade überleben die Oozysten anstandslos. Bei optimalen Bedingungen sind sie mehrere Monate lebensfähig.

 

Übertragung:

 

Kokzidien sind hoch ansteckend.

 

Die Infektion kann erfolgen durch:

 

  • Schmierinfektion
  • direkten Kontakt mit dem infizierten Kot
  • Verzehr von infizierten Nagetieren (insbesondere Mäuse)
  • rohes Fleisch anderer infizierter Tiere

 

Eine Übertragung durch den Menschen mittels kontaminierter Kleidung, Schuhe, Hände ist möglich. Reine Wohnungskatzen sind vor einer Ansteckung nicht automatisch geschützt.

 

Symptome:

 

Häufig sind Katzen mit Kokzidien infiziert. In vielen Fällen zeigt die Katze keine bis mäßige (ein paar Tage Durchfall) Symptome.

 

Bei schwerem (teils blutigem) Durchfall ist auf jeden Fall der Gang zum Tierarzt notwendig, um einer evtl. entstehenden bakteriellen Darminfektion vorzubeugen.

 

Die Zerstörung der Darmschleimhaut bewirkt sehr oft Entzündungen, teils mit Fieber und dem besagten Durchfall. Die Nahrung kann nicht mehr gut verwertet werden und das Tier kann abmagern. Schwächung und Austrocknung kann bei jungen Katzen und Katzen mit labilem Immunsystem sogar zum Tod führen.

 

Behandlung:

 

Es sollte auf jeden Fall eine parasitologische Kotuntersuchung auf Kokzidien (und auch auf Giardien) durchgeführt werden.

 

Für ein sicheres, durch ein Labor durchgeführtes Testergebnis ist es notwendig, Kotproben von verschiedenen Tagen (mind. 3 aufeinanderfolgende Tage) zu nehmen.

 

Steht ein Kokzidienbefall fest, werden diese meist mit speziellen Kokzidien-Präparaten bekämpft.

 

Die tierärztliche Behandlung wird oftmals mit den Medikamenten TSO, Kokzidiol, Metronidazol, oder Baycox 5% durchgeführt.

 

Für die Katze ist das bittere Medikament leider sehr unangenehm und die Katze speichelt nach der Verabreichung sehr stark. Es ist sehr empfehlenswert die Tabletten in eine Tabletten-Leerhülle zu stecken und diese dann zu verabreichen. Somit entfallen der bittere Geschmack, das Speicheln und die Jagd nach der Katze zur Verabreichung des Medikamentes.

 

Bei trächtigen Katzen können die Medikamente bei den Kitten zu Missbildungen führen. Informieren Sie den Tierarzt vor Behandlungsbeginn über die Trächtigkeit!!

 

Da die Darmflora durch die Kokzidien angegriffen, zusätzlich durch die Medikamente belastet wird und die Verdauung gestört ist, ist eine Diät mit faserreicher Nahrung dringend anzuraten. Um die Darmflora zu regenerieren stehen verschiedene Aufbaupräparate zur Verfügung. Fragen Sie ihren Tierarzt danach.

 

Hygienemaßnahmen:

 

Bitte bedenken Sie, dass Kokzidien erst mit mindestens 55 °C heißen Wasser absterben!!

 

Eine tägliche Reinigung des Futter-/Wassernapfes mit kochend heißem Wasser ist absolut anzuraten. Ebenfalls sollte bei Katzentoiletten so oft wie möglich das verschmutzte Streu gewechselt werden und die Toilette mit heißem Wasser ausgewaschen werden. Schlafplätze sind regelmäßig zu reinigen (es empfiehlt sich Handtücher zu verwenden oder über den Schlafplatz zu legen, diese können in der Waschmaschine mit 90 °C  gewaschen werden). Ein Dampfreiniger kann sehr hilfreich sein, jedoch nur, wenn eine entsprechend hohe Gradzahl erreicht wird und die Dampfaustrittsdüse nahe genug an den Gegenstand gehalten wird.

 

Die Verwendung von Feuchttüchern zur Reinigung der Analregion ist empfehlenswert. Hierzu evtl. Einweghandschuhe tragen.

 

Einsetzen haushaltsüblicher Desinfektionsmittel (z.B. Sagrotan) bewirkt kein Absterben der Kokzidien!! Im klinischen Bereich eingesetzte Flächendesinfektionsmittel (bitte vorher Wirkungsspektrum lesen) können zum Einsatz kommen.